Rundwanderung in Aldein zu den alten Mühlen, Hexenstein, Göllersee & Rotwand

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8.2km
Ideale Jahreszeit: Frühling, Frühsommer, Sommer
Gehzeit: 2,5h
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Höhenmeter: 158m
Meereshöhe max.: 1215m
Meereshöhe min.: 1057m

Beschreibung

Anfahrt: Start in Steinegg an der Sonnleiten Dolomiten Residence und Fahrt auf der Landesstraße LS 132 Richtung Gummer, dann von Gummer bis in das Eggental auf die LS 131. Weiter am Kreisverkehr SS 241 und SS 620 durch das Eggental Tal einwärts bis zur Kreuzung und beginn der LS 72 über Deutschnofen, Petersberg und dann bis nach Aldein. In Aldein bis zum kostenlosem Parkplatz an der Feuerwehr, unterhalb der Pfarrkirche.

Das idyllische Bergdorf Aldein (1225m) liegt am Regglberg, ganz in der Nähe des Weiß- und Schwarzhorns und am Geopark Bletterbach.

Start: Die gemütliche Wandertour beginnt direkt unterhalb der Pfarrkirche von Aldein, neben der Feuerwehrhalle. Ein kurzes Wegstück verläuft am Wegrand der Straße Richtung Petersberg (ca. 50m). Links beginnt der Mühlenrundweg auf einem flachen Hof Zufahrtsweg, die Wegmarkierung zeigt die Nr. 18 an.
Bereits nach kurzer Gehzeit wollten die Kinder am kleinen Weiher eine Pause einlegen um die Libellen und Lurche zu beobachten. Mats hat gleich einen Stein ins Wasser plumpsen lassen, aber für diese Späße wollten wir uns später noch mehr Zeit nehmen und wanderten weiter. Mia und Samuel haben am Wegrand reife Walderdbeeren entdeckt und diese auf einem Grashalm gespießt. Mats hat sich gleich angeboten den leckeren Beerenspieß zu verspeisen. Hmmm war das fein...

Der gemütliche Wanderweg führt uns weiter zum Bereich der Aldeiner Mühlen.

Das Mühlen Ensemble wird vom Museumsverein geführt, erhalten und dem Publikum nahegebracht. Bei den Führungen wird die Nutzung der Wasserkraft gezeigt, leider nur samstags im Juli und August.
Das erste Mühlengebäude ist die alte Stampfer Säge aus dem Jahre 1855. Mit Hilfe der Wasserkraft wird ein Sägeblatt angetrieben und damit Baumstämme in gewünschte Form wie Bretter, Balken usw. gebracht.
Nach kurzer Wegstrecke liegen noch 3 weitere alte Gebäude am Bach im Thal. Wir waren verwundert, dass ein Dienstfahrzeug der Gemeinde Aldein davor parkte.
Wir hatten Glück, denn unter der Woche gibt es keine Führungen in den Mühlen. Andreas Pichler kam aus der Mühle und stellte sich als Zuständiger für die Instanthaltung der Mühlen vor. Er war gerade dabei die Mühlen zu inspizieren und so kamen wir gleich ins Gespräch...
Es ist eine wahre Freude, jemandem zuzuhören, der die Arbeit mit den Mühlen und die unterschiedlichen Handwerke noch Live aus früheren Zeiten kennt. Andreas hat uns einige alte Geschichten aus der damaligen Zeit erzählt und nicht nur Mia, Samuel und Mats dabei zum Staunen gebracht.
Er erzählte uns vom Mühlenhaus (die Thal - Mühle) wo einst die Bauern Körner brachten und der Müller diese zu Mehl gemahlen hat.
Im 2. Gebäude (Matzneller-Mühle) zeigte er uns wie 2 große Steinräder in einem Steinbottich Geste spelzt oder schält. Die Einheimischen sagt dazu „rendln“. 
Im 3. Gebäude erklärte Andreas uns die Schmiede. Ein großer und ein kleiner mit Wasserkraft angetriebener Schmidhammer schlugen auf den Ambos, er zeigte uns die Feuerstelle wo das Eisen erhitzt und bis zum Glühen gebracht wurde. Dabei wurde über eine gut ausgetüftelte Wasserdruck- Maschine Sauerstoff zugeführt, nicht mit einem wie heute gebräuchlichem Gebläse. Der Raum der Schmiede ist voll mit alten Werkzeugen des Spenglers, des Drechselers und die des „Rouderers“ (Radmachers). Durch die Erzählungen wurde der alte Raum wieder lebendig.
Eine weitere Attraktion sind die Schiasser-Mühlen. Ein alter Brauch der Aldeiner Schulbuben, die mit Hilfe der Wasserkraft Steinkugeln geschliffen haben. Dabei werden Steine links und rechts in ein Wasserrad eingespannt und auf eine Sandsteinplatte mit Höhlungen so lange gerieben, bis die Steine kugelrund sind, wir sagen dazu „Specker“ oder, „Schiaßer“, zu gut Deutsch Murmeln.
Wir konnten bei Andreas ein paar solche „Schiaßer“ kaufen, die es in verschiedenen Steinfarben zu kaufen gab.

Gestärkt mit vielen Eindrücken haben wir uns wieder auf den Weg gemacht, genau gesagt auf den Mühlenweg Richtung Göllersee. Anfangs gemütlich durch Wälder, über Brücken und kleine Wasserrinsale, durch Biotope und kleine Waldseen und dann am Weg Nr. 17B und weiter Nr. 17 und Richtung Göllersee.

Tipp: Es ist lohnenswert die 200 m Umweg zu machen und den riesengroßen Hexenstein zu suchen. Aber wer kann die Hexe sehen? Die sist der beste Platz um die Sage des Hexensteines zu erzählen.

Wieder auf dem Waldweg Nr.17 zurück sieht man durch den lichten Föhrenwald den Göllersee schimmern.
Der See liegt mitten im Wald, ringsum bilden neben dem Schilfgürtel große Steine das Ufer, diese sind ideale Sprungbretter für Wasserratten und wilkommene Ruheplätze zum Sonnen. Die schöne und intakte Natur, das angenehme Wasser, der idyllische Platz und die Ruhe machen den See zum richtigen Geheimtipp!
Zum Glück hatten wir Badesachen mit und der Badespaß konnte gleich beginnen. Mit Wasser, Picknick und sonnen ging die Zeit am See viel zu schnell vorbei und so machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Rückweg: Der Weg Nr. 17 führt weiter durch Föhrenwäder.
Die Kinderaugen haben natürlich gleich die „Schworzbeer“ (Heidelbeeren) gefunden und so ging das Weiterkommen nach Aldein zum Ausgangspunkt nur schleppend voran.
Ein kurzer Abstecher zum gesicherten Aussichtspunkt Rotwand ist sehr lohnenswert. Schwindelerregend ist die Wand (Rotwand) die 800 Meter fast senkrecht in die Talsohle des Südtiroler Unterlands abfällt. Es tut sich eine fantastische Sicht auf die Dörfer, Kaltern, Tramin, Margreid, Auer, Neumarkt, Montan, Branzoll auf. Sogar ein Teil des Kalterersee ist zu sehen und im Hintergrund der Gebirgsrücken der Mendes.
Nun folgt man dem Weg 17, dann der 17 B Richtung Aldein.
Wer noch gemütlich und eher einfach einkehren möchte kann dies im Gasthaus Schönblick tun. Der ruhige Garten hinterm Haus lädt ein.Am Gehsteig entlang kommt man zum Ausgangspunkt zurück.

Info: Der Museumsverein Aldein bietet auf Anfrage Führungen (ca.1 ½ Stunden)
Tel. +39 0471 886619, einige Tage vorher.
Führungen Mühlenensemble: am Samstag: Juli und August um 14.00 Uhr. Start ist bei der Feuerwehrhalle in Aldein.

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