Gipfelwanderung zum Schwarzhorn im Eggental
Beschreibung
Es ist schon imposant, so nah zwischen 2 Berggipfeln zu stehen.
Dem Weiß – und Schwarzhorn, 2 Brüder, gleich und doch so anders.
Wir wollten wissen ob es stimmt, dass die Wanderung zum kleineren Nachbarberg dem Weißhorn wirklich viel schöner sei? So haben wir uns an einen wolkenlosen Sommertag den Berggipfel des Schwarzhorns (Corno Nero auch La Rocca) im Eggental vorgenommen.
Anfahrt: Start in Steinegg an der Sonnleiten Dolomiten Residence und Fahrt auf der Landesstraße LS 132 Richtung Gummer, dann von Gummer bis in das Eggental auf die LS 131. Weiter am Kreisverkehr unterhalb Birchabruck auf der SS 241 und SS 620 durch das Eggental Tal einwärts bis Lavazèjoch - Passo Lavazè . Dort biegt man die Almstraße nach rechts und folgt dieser bis zum Parkplatz Jochgrimm
Der Sattel am Jochgrimm zwischen den beiden Hörnern ist eine prähistorisches Gebiet und wurde nachweislich vor 10.000 Jahren als Siedlungs-, Jagd,- und Weidegebiet genützt. Bei archäologischen Grabungen im Jahre 1977 wurden Feuersteinwerkzeuge und Siedlungsspuren gefunden. Der Gipfel des Schwarzhorns galt als Gipfelheiligtum und wurde in der Bronze – und Eisenzeit als Brandopferplatz genutzt. Wetzsteine, Sandsteine, Keramiken und ein Bronzedolch sind Fundstücke aus der Zeit.
Start: Die Wanderung zum Schwarzhorn (2436 m) startet hinter dem großen Hotel Jochgrimm. Ein Rot-Weiß-Roter Wegweiser ohne Wegnummer zeigt zum Gipfel.
Der Weg beginnt gemütlich und nach kurzer Zeit erreicht man ein idyllisches Plätzchen. Ein kleiner Stausee liegt am Fuße des Horns, vor sich hat man das Panorama der Dolomiten und in den Lüften kann man Falken beobachten. Weiter steigt man recht steil durch Alpenrosenfelder und niederen Latschenwald auf, das letzte Stück bis zum Gipfels ist recht steinig und man merkt den harten Untergrund der Berggipfels der aus rötlich-grauen Bozener Quarzporphyr besteht.
Das Begrüßungskomitee am Gipfel des Schwarzhorns wartet schon und hat uns angemeckert, eine Herde bunter Ziegen, die das Leben in der Sommerfrische genießen.
Für uns war klar der Bergweg auf‘s Schwarzhorn ist interessanter und abwechslungsreicher als der Weg auf Weißhorn, vor allem auch sportlicher.
Auf dieser Höhe hat uns das mitgebrachte Pick-Nick sehr gut geschmeckt, Südtiroler Spezialitäten sind dafür ideal, mit leckerem Schüttelbrot und Kirschtomaten…
Das Panorama am Gipfel war grandios, das Weißhorn liegt ganz nah, der Zanggenberg, Platt- und Langkofel, Sella, Latemar, Rosengarten, Schlern liegen zur rechten. Tiefer dahinter waren bei diesem Kaiserwetter hunderte Berggipfel zu erkennen, mache mit Schneedecke. Selbst der höchste Berg Südtirols der Ortler war sehr gut zu erkennen. Es war ein Genuss und man konnte sich nicht sattsehen an den vielen Bergspitzen.
Rückweg: Der steile Abstieg folgt zum kleinen Gipfel des Schwarzhorns mit zweitem Gipfelkreuz am Weg 502 (eher schlecht markiert). Wunder schön ist die Aussicht und das helle Licht bricht sich im Gras, das der Wind bewegt. Der gut ausgetretene Wiesensteig führt über den Palone bis zum Kugeljoch.
Wer bereits vorher abkürzen möchte kann kurz oberhalb der Baumgrenze an der alten, kaputten Hütte einen unmarkierten Querweg nehmen der zum Wanderweg Nr. 4 oder 14 durch Latschen, Alpenrosen und Bergwiesen abwärts führt.
Zurück zum Jochgrimm führt ein märchenhafter Weg durch lichtem Zirbelkiefer-, Lärchen- und Fichtenwald. In den Baumkronen kann man Eichelhäher beobachten, die fleißig nach den Nüssen der Zirbelkiefer suchen.
Als krönender Abschluss der Tagewanderung im Eggental freuen wir uns auf das Jause Brettl im Gasthaus Jochgrimm.