Schon die alten Römer wussten: Nomen est omen! So scheint Florian Rieder aus Steinegg seine Leidenschaft nicht in die Wiege, sondern in den Namen gelegt worden zu sein: Als Imker liefert die Blume (lat. flos, floris) nämlich die Grundlage für seinen Honig, mit dem er das Leben in Steinegg versüßt!

Seit Florian als Kind das erste Mal bei der Honigernte am Bauernhof seiner Tante aushelfen durfte, ist er fasziniert von der Biene.
Einen nicht unerheblichen Anteil daran dürfte das zuckersüße Bienenwachs gespielt haben, dessen Geschmack ihn noch heute an die Sommer seiner Kindheit erinnert. Und am Bauernhof der Tante ist auch der Wunsch geboren, dereinst selbst Bienenstöcke zu besitzen und als Imker mit den fleißigen Insekten zusammenzuarbeiten.
„Eigentlich wollte ich das erst als Pensionist umsetzen“,
erinnert sich Florian, der seiner Liebe zur Natur zunächst einmal nur als Förster nachging. Doch dann fragte ihn ein Freund kurzfristig, ob er nicht dessen Bienenstöcke übernehmen wolle. Da das Schicksal nur recht selten so laut an die eigene Tür pocht, stimmte Florian schließlich zu, besuchte einen Imkerkurs und ist heute stolzer Bienenvater!

Doch die Zeichen standen zu Beginn von Florians Imkerkarriere gar nicht gut und auf die anfängliche Euphorie folgte ein derber Dämpfer.

„In der ersten Zeit haben mich natürlich viele Bienen gestochen, doch das habe ich gut verkraftet und ich habe mir bereits vorgestellt, wie ich bald schon gänzlich resistent sein würde. Ganz wie die alten Imker“, erzählt Florian.

Doch es sollte anders kommen. Eines Tages stach ihn erneut eine Biene, aber sein Körper antwortete nicht wie erhofft mit Gleichgültigkeit, sondern er zeigte eine plötzliche allergische Reaktion. Nach einem Allergietest war klar: Florian ist allergisch auf Bienen! Doch der junge Steinegger Imker war nicht nur wortwörtlich sondern auch metaphorisch von den Bienen längst infiziert und dachte erst gar nicht daran, sein neu gewonnenes Hobby gleich wieder aufzugeben.

„Trotzdem passiert es immer wieder, dass mich eine Biene sticht“, sagt Florian. Heute schützt er sich mit Imkerhut, Handschuhen und einer gehörigen Portion Vorsicht.
„Aber es ist trotzdem ein ungutes Gefühl, denn du weißt nie, wie dein Körper reagiert. Die Angst ist einfach immer dabei.“

Doch die Freude überwiegt immer wieder, erzählt Florian: „Mir gefällt die Arbeit mit den Bienen einfach, vor allem das Ausprobieren und Experimentieren.“ Vom Erfolg dieses Treibens kann sich im Übrigen ein jeder selbst überzeugen, der das Glück hat, ein Glas des begehrten Honigs zu ergattern!
Ein besonderer Ansporn ist neben dem Imkern auch die Zucht von Königinnen: „Es ist für mich immer wieder ein Wunder, wenn es klappt, auch wenn ich die Biologie dahinter verstehe.“

Seine Bienenstöcke hat der junge Imker heute unterhalb von Steinegg, wo sich zwar ein ausgezeichneter Platz für die Bienen befindet, jedoch nicht unbedingt für Florian selbst. Da dort kein befestigter Weg hinführt, muss er alles Nötige selbst die steile Bergwiese hinunterschleppen.
Allerdings erleichtern ihm zumindest ein paar Schafe sein Imkerleben: Da auf der den Bienenstöcken angrenzenden Wiese reger Wildwuchs herrschte, der das Gedeihen der Blumen dort zu ersticken drohte, holte Florian kurzerhand die Wiederkäuer zu Hilfe. Seitdem grasen sie den Wildwuchs ab: Eine Lösung ganz nach dem Geschmack des naturverbundenen Steineggers!
Denn durch diese Symbiose haben die Bienen ihre Blumen, die Schafe ihr Gras und Florian mehr Zeit fürs Imkern. Und die Steinegger, die haben mehr von Florians schmackhaft-süßem Honig!

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