Der Luftabwehrstützpunkt oberhalb im „Aichner Wald“ In den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtete das faschistische Italien in den Grenzgebieten Südtirols zu Österreich in aussichtsreichen Höhenlagen Fliegerabwehrstützpunkte, die mit Flakgeschützen ausgestattet waren, um im Kriegsfall gegen anfliegende feindlich Luftgeschwader abschussbereit zu sein. Ein solcher Stützpunkt wurde auch auf einer ca. 1300 Meter hohen aussichtsreichen Bergkuppe oberhalb des „Aichner Stall“ im Aichner Wald in Steinegg von Luftwaffeneinheiten errichtet. Er bestand aus einer Kaserne, einem Munitionslager und drei Luftabwehrstützpunkten, die mit Geschützen ausgestattet waren und im Kriegsfall gegen überfliegende feindliche Groß- und Kleinflugzeuge eingesetzt werden sollten. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde der Stützpunkt von ausgebildetem Luftwaffenpersonal besetzt und für den Ernstfall ausgerüstet. Durch den Freundschaftsvertrag zwischen Mussolini und Hitler gab es bis zum 8. September 1943 keine Bombardierungen im Luftraum Südtirol. Erst nach der Kapitulation Italiens flogen die feindlichen Bombergeschwader über Bozen und im Raum Südtirols. Daher stand die Luftabwehrbesatzung über im „Aichner Wald“ stets in Alarmbereitschaft. Auch Bozen und das Eisacktal wurden von den Alliierten Bombergeschwadern angegriffen. 1944 wurde ein viermotoriger amerikanischer Bomber abgeschossen und die Besatzung mit Bomben und Munition sausten durch die Luft, fielen in einen Wald unterhalb des Luftabwehrstützpunktes und lösten einen riesigen Waldbrand aus. Nahezu das gesamte Flugpersonal blieb verkohlt in den Flammen am Boden. Es dauerte Jahre bis sich der Wald von diesem Riesenbrand erholte. Den toten amerikanischen Fliegern wurde in Oberkarneid ein Denkmal gesetzt. Die Kasernen im „Aichner Wald“ wurden von der einheimischen Bevölkerung allmählich geplündert und teilweise für Bauzwecke verwendet. Heute finden wir noch große Mauerreste und Teile der Geschützstellungen. Zum Standort der alten Kaserenen der Flugabwehr.