Geschichte der Wasserversorgung in Steinegg

03 August 2015
Kategorie: News

In der Gemeinde Karneid und in der Fraktion Steinegg gab es früher einen starken Wassermangel.
Vor allen der Dorfkern von Steinegg hatte mit den Wasserproblemen zu kämpfen. Früher versuchte man durch Holzrinnen Wasser aus dem „Katzenbach“ in das Dorf leiten oder man fing Regenwasser auf.
1909 kam es in Steinegg zu einer ernsthaften Wassernot.

Anhand dieser Tabelle erkennt man, wie wenig Wasser in Steinegg zur Verfügung stand.

Datum Wassermessung Wassermessung in Litern pro Minute Wassertemperur Lufttemperatur
5.8.1910 60 18°
6.9.1910 65 15°
2.10.1910 70 11°
3.11.1910 68
2.12.1910 56
8.12.1910 50 -2°
25.1.1911 48 -5°
14.4.1911 49 12°
4.5.1911 54 14°
9.5.1911 60 12°

  1910 wollte man eine neue Wasserfassung anlegen, um die Quelle im „Lantschnerfuchs“ auszuschöpfen, jedoch scheiterte das Vorhaben an finanziellen Mitteln. So schrieb man an den Tiroler Landesausschuss und das k.k. Ackerbauministerium in Wien.Man verlangte eine Hilfe für den Bau einer Trink- und Löschwasserleitung. Mit der Unterstützung der Tiroler Landesregierung und des Ministeriums in Wien konnte die Wasserleitung bald fertiggestellt werden.

Als erste Fraktion der Gemeinde hatte Blumau eine Trink- und Löschwasserleitung erhalten. Die Leitung konnte in Blumau mithilfe der „Ölquellen“ und der Einrichtung der Bierbrauerei  1859 finanziert werden.Kardaun und Gummer erhielten ebenso um 1910 eine eigene Trinkwasserversorgung. Da es in Karneid nur wenige Häuser gab erhielte es eine Trinkwasserquelle von der Gemeinde.

In Steinegg wurde die Wasserversorgung erst viel später gesichert.
In den sechziger Jahren, als viele neue Wohnhäuser gebaut wurden und der Fremdenverkehr zunahm, verzeichnete sich ein akuter Wassermangel. Da 1966 die Öl- und Ebenhoferquellen verseucht wurden und die Quelle am „Lantschner Rindele“ zu wenig Wasser lieferte, musste man das kostbare Wasser mittels Tankwagen nach Blumau und Steinegg in das Reservoir bringen.Zusätzlich wurde das Reservoir durch eine Quelle im „Waldpeter“ unterstützt.

Später fand man im Domänenforst am Nigerpass, unterhalb des Rosengartens, eine Quelle welche 13s/l Wasser führt. Die Fraktion Gummer gründete ein Wasserkonsortium und zusammen mit dem Wasserkonsortium der Fraktion Steinegg testeten sie die Tauglichkeit des Wassers und holten sich bei der zuständigen Regionalbehörde die erforderliche Ableitungskonzession. Erst 1970 wurde das Bauwerk vollendet.1978, als auch in der Fraktion Karneid eine rege Bautätigkeit eigesetzt hatte, wurde auch diese, sowie ein Stück von Kardaun an die Gemeindetrinkwasserleitung angeschlossen.1980 musste auch die Fraktion Blumau an die Trinkwasserleitung angeschlossen werden.

Heute sind alle Fraktionen und sämtliche Höfe, auch die entfernsten, an die Gemeindewasserleitung angeschlossen. Die Strecke der Hauptwasserleitungen in der Gemeinde Karneid beträgt 91 km.

Im Herbst 2008 ist mit der Sanierung der Leitungsrohre in Steinegg begonnen worden, die Sanierung der Leitungen steht seit dem immer ein Kapitel im Gemeindehaushalt darstellt.

Ort: Vereinshaus Peter Anich Steinegg
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